Fliegen kann ganz schön anstrengend sein. Der Stress am Flughafen, der Höhenunterschied und das lange Sitzen können zur Belastungsprobe werden – besonders für Schwangere. Damit alles gut geht und Mutter und Kind die Reise trotzdem genießen können, haben die Airlines einige Regeln aufgestellt. Diese sollen dafür sorgen, dass die Gesundheit an erster Stelle steht, und gleichzeitig Komplikationen in der Luft vermeiden, wo in der Regel kein Arzt vorhanden ist. Zwar ist das Fliegen für Frauen in anderen Umständen meist ungefährlich, es gibt jedoch ein paar Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Airline Sie mit Babybauch einchecken lässt. Diese sollten Sie vor dem Abflug gut kennen und beachten. Unabhängig von den Vorgaben der Fluggesellschaften sollten Sie sich vor einer Reise immer das Einverständnis Ihres Arztes einholen und den geplanten Flug mit ihm besprechen. Jede Schwangerschaft verläuft individuell und Sie fliegen deutlich beruhigter, wenn Sie vorher alle Fragen geklärt haben.
Bis wann Sie als Schwangere mit an Bord dürfen
Fast alle Airlines nehmen Schwangere bis zur 35. oder 36. Schwangerschaftswoche mit. Bedenken Sie jedoch, dass zu diesem Zeitpunkt der enge Sitz und der Toilettengang recht unangenehm werden können. Sollten Sie trotzdem fliegen wollen, muss Ihnen ab der 28. Woche ein Arzt oder eine Hebamme ein Attest ausstellen, das eine uneingeschränkte Flugtauglichkeit bestätigt. Dieses Attest darf normalerweise nicht älter als zwei Wochen sein, da es andernfalls nicht mehr aktuell ist. Viele Fluggesellschaften bieten auf ihrer Webseite einen entsprechenden Vordruck zum Ausdrucken an. Dass Sie ab der 35. oder 36. Schwangerschaftswoche nicht mehr mitfliegen dürfen, liegt übrigens daran, dass die Fluggesellschaften verhindern wollen, dass das Baby an Bord und ohne medizinische Hilfe zur Welt kommt. Schließlich ist nicht jedes Kind so geduldig, bis zum errechneten Geburtstermin zu warten. Ab der 35. Woche steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind früher das Licht der Welt erblickt. Daher sind diese Vorschriften reine Sicherheitsmaßnahmen. Die Grenze, bis wann Sie mitgenommen werden, kann von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft variieren. Fragen Sie daher vor der Reise beim Anbieter nach. Hier ein paar Beispiele der gängigsten Airlines:
- Lufthansa: Bei Lufthansa dürfen Sie mit Attest und bei einer unkomplizierten Schwangerschaft bis zur 36. Woche mitfliegen.
- Easyjet: Easyjet nimmt Sie bis zur 35. Schwangerschaftswoche mit an Bord. Bei Zwillingen liegt die Grenze bei der 32. Woche.
- Emirates: Emirates genehmigt das Mitfliegen bis zur 36. Woche. Bei Mehrlingsschwangerschaften bis zur 32.
- Ryanair: Ryanair verfährt wie Emirates.
- Eurowings: Möchten Sie mit Eurowings reisen, dürfen Sie die 36. Woche nicht überschritten haben.
Was Sie als schwangere Passagierin wissen und beachten sollten
Fliegen ist trotz aller Herausforderungen oftmals der bequemste und schnellste Weg ans Ziel. Vor allem in der Schwangerschaft ist eine kurze Reisedauer angenehm, weshalb viele Frauen in den Flieger steigen. Möchten auch Sie mit Babybauch fliegen, denken Sie unbedingt daran, Ihren Mutterpass und eventuell nötige ärztliche Dokumente und Medikamente mitzunehmen. So weiß das Personal am Flughafen und an Bord, was es zu beachten gibt, und kann besser auf Sie und Ihr Baby eingehen. Außerdem benötigen Sie den Mutterpass meist als Nachweis, um überhaupt an Bord zu dürfen. Auch wenn die meisten Airlines Sie bis zur 35. oder 36. Woche mitfliegen lassen, gibt es ein paar Fälle, in denen Sie auch vor dieser Grenze nicht mitfliegen dürfen oder sollten. Das sind die häufigsten Gründe:
- Es handelt sich um eine Risikoschwangerschaft.
- Sie hatten in der Vergangenheit eine Fehlgeburt oder sind gefährdet, eine Fehlgeburt zu erleiden.
- Sie haben eine chronische Herz- oder Lungenerkrankung oder schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck.
- Ihre Plazenta befindet sich in einer Fehllage.
- In manche Ländern dürfen Schwangere nicht oder nur dann einreisen, wenn sie ausreichend auslandskrankenversichert sind. Erkundigen Sie sich vorher bei Ihrer Krankenkasse und der Airline.
- Sie neigen genetisch- oder krankheitsbedingt zu Thrombosen und Blutgerinnseln (tragen Sie jedoch auch ohne dieses Risiko am besten immer Kompressionsstrümpfe während eines Fluges).
- Hier erfahren Sie mehr über die Vorschriften der Airlines und das Reisen mit dem Flugzeug.